Kleine, einleitende Lyrik:´


Du bist Buhddist
Bu bist Duhddist






STRASSE KEHREN

Ich würde mich nie über meine Nachbarin beschweren
Warum auch
Tag und Nacht ist Sie am Straße kehren
Natürlich hat auch meine Nachbarin ein soziales Leben
Das sieht man daran
Die ist den ganzen Tag am Reden
Am liebsten über die
Die nicht den ganzen Tag die Straße kehren
Da hat die ja vollkommen recht
Da muss man sich beschweren
Es gibt saubere Menschen in sauberen Häusern in sauberen Strassen
Und es gibt Häuser
Vor denen im Herbst Blätter liegen
Da wohnen Menschen drin
Das sind keine Menschen,
Das sind….
Das sind…..
Die muß man bekriegen!

Blutdruck, Fukushima, Demokratieabbau
Das ist alles egal
Direkt vor der Haustür da lauert der Skandal
Da liegt eine Zigarettenkippe
8 Meter weiter liegt Getropftes von der Lippe
Morgen liegt ein Bierdeckel dort
Dann ist das Getropfte aber schon fort
Und lag da nicht letztes Jahr ein wenig Laub
Und im selben Jahr auch woanders Staub

Es gibt viel, viel Böses auf der Welt
Jedoch nur ein wirklich  wahrhaft gutes Wesen
Das ist meine Nachbarin
Den die hat nen Besen




GEVATTER TOD

Klopft Gevatter Tod an dein Tor
Leg die Kette vor, leg die Kette vor
Und
Ruft dereinst der ewige Schnitter an
Geh einfach nicht ran, geh einfach nicht ran
Und
Fühlst du dich schlapp
Deine Lebenszeit läuft ab
Ruft das Grab
Nein,
Es ist die Gruft
Sie ruft!
Mit kalten Fingern greift sie dir nach dem Leben
Ha! Geduckt. Ha, daneben!
So schlägt man dem Tod ein Schnippchen
Der Friedhofsgärtner schont sein Schippchen



DU HAST SO EIN SCHIEFES GESICHT

Du hast so ein schiefes Gesicht
Sag, liebte Mutti dich nicht
Mutti hat dich immer nur auf eine Seite gelegt
Niemals anders herum gedreht
So hat sich dann deine Physiogonomie der
Schwerkraft gemäß verschoben
Nur dein Öhrchen blieb auf der obenliegenden Seite oben
Und jetzt sind deine Brillenbügel unterschiedlich lang
Ich weiß nicht ob deine Mutter wirklich an dir hang



SINNLICHER KOMFORT

Manchmal kommt mir das Leben komisch vor
Manchmal schieße ich auch ein Tor
Obwohl ich gar nicht Fußball spiele
Manchmal kommt mir das Leben komisch vor
Und ich weiß gar nicht worauf ich ziele
Dann jubelt alles und alles schreit: Tor
Und mir kommt weiter alles komisch vor
Vielleicht liegt das daran das ich schiele
Ich habe das Schielen auf sämtlichen Sinnen
Eine Überkreuzung in der Wahrnehmung
Von alltäglichen Dingen
Es ist als wollten die Formen fort
Als hielte sie nichts mehr an ihrem Ort
Und auch die Farben fliehen
Um sich an anderer Stelle zusammenzuziehen
So ist im statischem Bild Bewegung
und das bewegte Bild ist stabil
So wird aus einer Putzfrau
eine Prinzessin vom Nil
Es ist auch sinnlicher Komfort
Manchmal kommt mir das Leben komisch vor



OMI GUCKT FERN

Omi guckt fern
aber die ganzen Titten
sieht Omi nicht gern
Bei den ganzen Titten
denkt Omi an den Verfall der Sitten
und da gehört mal drüber nachgedacht
wer hat uns das Tittenfernsehen gebracht?
Atomkraftgegner? Schwule? Die Stasi?
Nein, das hat die CDU gemacht
Omi, es ist wichtig
das du das verstehst
bevor du wählen gehst




Der Myhtos vom nackten Mann

Im Wald da steht ein nackter Mann
Geh da nicht hin
Sonst bist du dran
Der nackte Mann
Der hat nicht´s an

So sprach die Mutter
So sprach der Vater
Beide guckten mich so komisch an
Ich fragte
Was passiert denn dann
Warum hat der Mann nicht´s an

Blickkontakt vermeidend
Sprachen Vater und Mutter
Dann so´n bisschen leidend
Der Mann ist nackt
So was sollst du nicht sehn
Wenn du mal älter bist
Dann wirst du uns verstehen
Und dankbar sein
Für unseren Schutz
Vor diesem Schmutz

Das schöne Wort Schmutz
Das Verbotene
Ließ mich nicht kalt
Ich ging in den Wald

Ich hatte nicht  weit zu gehen
Und da sah ich ihn stehen
Vorsichtig schlich ich mich ran
Der Mann war nackt
Er hatte wirklich nicht´s an

Der Mann der hatte eine Erektion
Das kannt ich schon
Das hatte ich schon mal gesehen
In einem Heftchen aus meines Vaters Schrank
Ich fand und finde das einfach nicht krank

Halb versteckt in einem Gebüsch
Ich war voll Neugier
Blätter und Erde
Ich war das Tier

Der Mann der hatte mich gesehen
Ich wiederhohle
Er hatte einen stehen
Dann fing er an zu zittern
Und an zu schwitzen
Um schließlich abzuspritzen


Natürlich konnte ich meinen Eltern
Nicht gestehn
Was im Walde war geschehn
Ich konnte niemandem was sagen
Nirgendwo was erfragen

Nicht aus Leiden
Aus Neugier hätt ich gern gefragt
Das dass nicht geschah
War gut
So blieb mir eine dumme Antwort erspart 

Dadurch wurd aber auch das ganze mythologisiert
Und durch das tabuhafte erotisiert
Und hat mir so für mein weiteres Leben
Ziemlich viel gegeben
Dadurch wurd aber auch folgendes klar
Was Vater und Mutter sagten
war nicht immer wahr




DIE MINNE
Bei einem Ritter stauten sich die Sinne
In den Tiefen seiner Rüstung
Der Ritter der hielt das für Minne
Und griff zu seiner Lanze
Und als er einen andren Ritter traf
Fragte er: wie oft kannse?
Der andre Ritter war aus England ein Graf
Und antwortete: “Lance lot”
Da ritt der erste Ritter fott
Es gab da einen gewissen Lanzenneid
Dem Fremden gegenüber
Man kam noch nicht mal richtig weit
Man zog sich keinen drüber
So blieb die Minne unter Rittern unerfüllt
Die Lanzen blieben unverhüllt
Und aus dieser Verklemmung heraus
Entstand die romantische Richtung
Und das ist vielleicht Thema einer anderen Dichtung





DER YEDI RITTER DER MICH VERLIESS


Du fragst mich wie es mir geht
Ich sag, es geht mir mies
Warum?
Wegen dem Yedi-Ritter der mich verließ
Was mir jetzt wirklich fehlt
Das ist das Männeken
Von Enneken



ZEIT VERGEHT
Früher nannte meine Mutter beim Baden mein Schwänzchen Fritzchen.
„So, jetzt wollen wir noch das Fritzchen waschen.“
Später fing ich an zu haschen.
Ob da ein Zusammenhang besteht?
Keine Ahnung, aber:
Zeit vergeht




DAS IKEA GEDICHT

Das Bett knarrt
es ist alt
es ist von Ikea
so alt
weißt du noch
die nordischen Wälder
so alt
500 Jahre
du warst Elchin
und ich war Elch
und so lag
Bein auf Bein
Elch bei Elch
du an mich
die Humusschicht
in den nordischen Wäldern
ist tropisch dünn
darunter ist Treibsand
durch den wir vögelnd wühlen
80000 Jahre
von Fjord zu Fjord
ist es nur ein Katzensprung
du bist so alt
du knarrst
du bist die Gräfin
auf der Wolke
nimm meine Hand
den das Leben an sich ist Scheiße
weil es meist einen Rattenschwanz
von Problemen nach sich zieht
ich werde vielleicht sagen
„Euer Lordschaft“
und
„Tüdeldü“
und dabei werd
ich euch vielleicht
im Herzen gram sein
weil ich denke
Gräfin
du bist zu jung
für eine Elchin



DAS RAMA-DRAMA

Liebe, Triebe, Glücksgefühle
Eingeklemmt in das Beziehungsfirmament
wird das Leben glatt verpennt
„Fresse, Fotze, Arsch du sau“
sagt Mann zu Frau
Frau, retour
„Das Elend kommt vom saufen nur.
Stinken tusse wiederlich,
ich geh lieber auf den Strich!“

Drogen nehmen
Kinder schlagen
sich durch dieses Leben plagen
Dramen leben
die sozialen
nicht analen
das soziale
Drama
Happy End
zum Frühstück
Rama




IN EINER BURG AM GARDASEE
In einer Burg am Gardasee
Da sitzt ein Mann
Charakterlos
Dem tut nix weh
Er hat sich so richtig
Übel benommen
Dafür das Bundesverdienstkreuz bekommen
Er hat gelogen, betrogen,
Gesetze gebrochen
Und Steuern hinterzogen
Und dafür darf er jetzt
Mit seinen Millionen
In einer Burg
Am Gardasee wohnen
Dieser ganze Haufen Geld
Der fehlt woanders in der Welt
Der fehlt zum Beispiel
Im Bildungswesen:
Immer weniger Blagen
können lesen!

In einer Burg am Gardasee
Da sitzt ein Mann
Charakterlos
Dem tut nix weh
Mir scheint der Mann
Auch ziemlich Bildungsfern
Für Herzensbildung hat der
das Geld zu gern
Jetzt hockt er da
In seinem Burggemäuer
Laut Zeitung schlappe
5! Millionen teuer
mit kalten Händen krampft
er an den Scheinen
die hinterzogenen Steuern
es ist zum weinen
Vielleicht sollte man
Nicht lang fluchen
Vielleicht sollte man den Typ
einfach mal besuchen
Und sich die Kohlen
wiederhohlen